Fazit:
Gegen müde und kaum eingespielte Skyliners spaziert ALBA Berlin zum nie gefährdeten Blowout-Sieg und beginnt die neue Saison trotz Trainingsrückstand mit einem lockeren Erfolg! Bei den selbst arg von Corona gebeutelten Frankfurtern stach Topscorer Gudmundsson (21 Punkte) heraus, konnte jedoch alleine nichts gegen die konzentrierte Defensive und auch einfach Kadertiefe der Hauptstädter nichts ausrichten. Am Ende der Partie zeigten die Gäste aber noch einmal so richtig Moral, spielten den Meister mit einem 25:0-Lauf zum Ende der Partie so richtig an die Wand und nehmen trotz zwischenzeitlich 40 Punkten Rückstand eine Menge Moral mit aus der Hauptstadt! Dennoch bleibt der Sieg bei den am Ende stinksauren Albatrossen, bei denen Johannes Thiemann mit drei Dreiern einen persönlichen Karrierebestwert auflegte. Nach diesem extrem kuriosen Ende verabschieden wir uns aus Berlin, ciao!

Frankfurt beschließt die Partie mit einem 25:0-Lauf! Die Spannung der Berliner scheint komplett weg, während die Gäste dranbleiben und sich Steal nach Steal erarbeiten. Auch der emsige Vrcic kommt so noch zu seinen ersten Punkten des Spiels, und danach ist Schluss!

Frankfurt betreibt nun noch einmal ordentlich Ergebniskosmetik, angeführt von Skyliners-Legende Robertson sowie dem immer überzeugenderen Nuezugang Gudmundsson. Für ein echtes Comeback fehlt den Hessen jedoch ganz klar die Zeit.

Auf Seiten des Meisters betreibt Granger ordentlich Eigenwerbung auf der Guardposition. In nur 15 Minuten kommt der Spielmacher aktuell auf 13 Punkte und 6 Assists und unterstreicht damit seinen Einfluss auf das Offensivspiel der Hausherren!

Die Skyliners werfen nach wie vor hauptsächlich Backsteine und stehen bei einer unterirdischen Wurfquote von 14/50 aus dem Feld. Aber klar: Angesichts dieser verkorksten Woche richtet sich der Blick der Hessen jetzt schon auf die kommende Partie in einer Woche gegen den nächsten Titelkandidaten, nämlich den FC Bayern München!

Apropos Kessens: Beim Blockversuch kassiert der Center sein viertes Foul und steht damit kurz vor dem vorzeitigen Feierabend. Das gleiche Schicksal droht übrigens auch seinem Teamkollegen Robertson, während bei den Gastgebern kein Profi bei mehr als drei Vergehen steht.

Mit der Mentalität eines Spitzenteams beginnt ALBA das Schlussdrittel und macht hier direkt klar, dass für Frankfurt kein Comeback mehr drin ist! Luke Sikma & Co. erarbeiteten sich direkt zu Beginn des Schlussviertels einen 8:0-Lauf und räumen unter anderem gleich zwei Mal im Teamverbund Kessens ab.

Viertelfazit:
Im dritten Viertel verkauft sich Frankfurt etwas besser, für eine Siegchance der Gäste reicht das aber noch lange nicht. Das liegt neben dem großen Unterschied in der Wurfeffizienz auch an der Dominanz der Hauptstädter unter den Brettern, die sich für jedes Frankfurter Brett selbst zwei angeln!

Der neuen Belgier im Frankfurter Dress macht noch einmal auf sich aufmerksam: Mit seiner Agilität verschafft sich Lecomte Platz und drückt stabil ab, wird dabei zudem gefoult. Der Point Guard übernimmt immer wieder Spielanteile bei den Hessen, wenn Robertson und Gudmundsson gerade nicht auf dem Parkett stehen.

Auf Seiten des Titelverteidigers mischt nun auch Tim Schneider mit. Der Jungspund mit dem präzisen Wurf fügt sich mit vier Punkten auch direkt gut ein. Klar: Gerade bei solch einem riesigen Vorsprung lässt Berlins Trainer noch fleißiger rotieren als ohnehin schon, um die Gelenke seiner Spieler nicht übermäßig zu strapazieren.

Mit einem wunderbaren Spielzug zwingen die Hauptstädter den Gegner zur näächsten Auszeit! Eriksson wird erneut im Dreierland angespielt, spielt den Spalding aber sofort weiter an den cuttenden Lammers. Der Neuzugang schließt noch in der Luft ganz sauber per Korbleger ab, und das Fehlen des kranken Sivas macht sich auf einmal kaum noch bemerkbar!

Sorgenfalten auf der Stirn von Skyliners-Coach Gleim, weil sich Moore bei der versuchten Verteidigung von Edelschütze Eriksson vertritt. Der Forward humpelt mit lädiertem Knöchel etwas übers Feld, scheint aber weitermachen zu können.

Wir sind zurück in Berlin! Dort beginnen beide Offensivreihen erneut rostig, doch dann nutzt mit Lammers erneut ein Berliner Center die ihm gelassene Freiheit an der Dreierlinie! Auf der anderen Seite setzt Routinier Robertson mal zum Fastbreak an, wird prompt gefoult und verschafft den Blauen ganz einfache Zähler.

Halbzeitfazit:
Keine Chance für Frankfurt in der ersten Hälfte! Nach fünf schnellen Punkten kamen in den folgenden 19 Minuten nur noch schwache 17 Zählerchen hinzu! Neben der aufmerksamen ALBA-Defensive wirkte die hessische Offensive extrem uneingespielt, was angesichts der jüngsten Einschränkungen auch nicht wunder nimmt. Den Berlinern erging es da allerdings an sich nicht besser, dennoch spielt der Meister den deutlich besseren Basketball und trifft eben auch seine Würfe hochprozentig. Luke Sikma führt das Feld nicht nur mit zwölf Punkten an, sondern kommt bislang auch noch komplett ohen Fehlwurf aus! Wenn die Berliner ihr passables Spiel so beibehalten können, dürfte den Gästen an diesem Sonntagnachmittag eine deftige Packung drohen!

Stark nachgefasst von Moore, der einen verpassten Korbleger von Robertson gedankenschnell verwertet und mit Foul erfolgreich abschließt. Auch der Freiwurf des bulligen Forwards sitzt, und die Skyliners drücken den Rückstand auf allerdings immer noch unglaubliche 27 Punkte.

It's Showtime! Sikma stiehlt sich im Rücken der Verteidigung zum Korb, verwertet Lôs hohen Pass astrein per Alley-Loop und legt direkt noch zwei Körbe nach - ALBA dominiert hier aktuell nach Belieben!

Die Zahlen des Grauens aus Frankfurter Sicht: Aktuell stehen die Gäste bei 6/22 aus dem Feld und nur 17% aus dem Dreierland. Berlin dagegen trifft mit 15/25 ordentlich und steht selbst bei knapp 50% von der Distanz, sodass sich die deutliche Führung der Hausherren fast von selbst erklärt!

Schon wieder schlägt JT per Dreier zu! Der Center steht bereits bei drei erfolgreichen Distanzwürfen und stellt damit schon im zweiten Abschnitt einen persönlichen Karrierebestwert auf!

Bei beiden Mannschaften sieht die Transition-Defense bisher stark aus, oder anders gesagt: Fastbreak-Punkte sind hier bisher überhaupt kein Thema. Das tut besonders den Hessen weh, die angesichts der fehlenden Ideen im Angriff dringend einfache Punkte brauchen!

Murphy beendet die Korbflaute der Gäste und versenkt einen schweren Korbleger mit viel Kontakt. Enorm lautstark fordert der US-Amerikaner zusätzlich einen Pfiff, doch die Pfeifen der Unparteiischen bleiben stumm.

Im zweiten Abschnitt kommen diesmal die Haupstädter besser rein, genauer gesagt: Ben Lammers zieht an! Erst tankt sich der Center stark zum Korb durch und schließt beim nächsten Ballbesitz aus der Mitteldistanz ab - die Skyliners warten jetzt seit fünf Minuten auf Zähler!

Viertelfazit:
Nach flüssigem Beginn der Frankfurter mit fünf schnellen Punkten kamen die Albatrosse über den Distanzwurf nach ein paar Minuten besser in die Partie und halten nun ganz klar das Heft in der Hand! Mit acht Punkten zockt der italienische Neuzugang Fontecchio stark auf, auch Center Thiemann lässt sich mit zwei Dreiern für sechs Punkte nicht lumpen! Die Frankfurter laufen dagegen trotz engagierter Defensive viel hinterher, generieren zuletzt aber in der Offensive zu wenig gute Würfe.

Die Würfen der Gelben fallen jetzt wie reife Äpfel! Quasi mit der Schlusssirene drückt Giffey noch einmal von jenseits der Dreierlinie ab - nothing but net und eine satte Führung der Hausherren nach dem ersten Abschnitt!

Starker Block von Berlins Youngster Delow, der am Korb perfektes Timing beweist und Schoormann amtlich abräumt!

Vor dem Spiel standen noch Fragezeichen hinter der Rückkehr von Johannes "JT" Thiemann, doch der Berliner steht zur Verfügung und legt direkt brandheiß los! Auch der zweite Dreierversuch des Big Man sitzt, und Frankfurts Coach Gleim zieht die erste Auszeit!

ALBA geht das erste Mal in Führung! Granger bestraft aus der Ecke eine misslungene Übergabe in der Skyliners-Defensive, und Thiemann drückt direkt bei der nächsten Gelegenheit ebenfalls erfolgreich von jenseits der Dreierlinie ab!

Bei der nächsten Unterbrechung betritt Thiemann für die Hauhserren das Parkett, der sich unter dem Korb dem ebenfalls frischen Marco Völler gegenübersieht. Klar ist: Angesichts des wenigen Trainings der letzten Wochen sind die Spieler deutlich weniger fit und verletzungsanfälliger, sofass wir uns heute auf eine ganze Reihe an Wechseln gefasst machen können.

In den ersten Saisonminuten schenken sich beide Teams wenig, obwohl der Spielaufbau der Frankfurter über Gudmundsson und Oldie Robertson deutlich flüssiger wirkt. Meistercoach Aíto García Reneses reagiert und bringt Giffey für Sikma.

Die ersten Berliner Punkte gehen auf das Konto von Klublegende Sikma. Der US-Boy will unter dem Korb direkt nachlegen, doch das hohe Zuspiel auf den Forward fischt der sehr aufmerksame Murphy soeben noch aus der Luft.

Frankfurt erwischt den besseren Beginn und verteidigt die ersten Ballbesitze der Berliner gut: Eriksson produziert nach Zuspiel von Sikma erst einmal einen Airball von der Birne. Auf der anderen Seite schlägt Gudmundsson direkt zu: Erst findet der Isländer nach starkem Drive den völlig freien Kessens unterm Korb, dann schweißt der Point Guard direkt den ersten Dreierversuch ein!

Bei Berlin wird Starting Point Guard Peyton Siva schmerzlich vermisst, der noch mit den Nachwirkungen seiner Coronavirus-Infektion zu kämpfen. Für ihn übernimmt Jonas Mattisseck, während Center-Neuzugang Ben Lammers den traditionell unter den Brettern starken Berlinern bei der Titelverteidigung helfen soll!

Frankfurt verpflichtete in der Sommerpause einige Neuzugänge, die in den Pokalwettbewerben auch schon zum Einsatz kamen. Vor allem der isländische Point Guard Jon Gudmundsson machte im Pokal als Topscorer einen starken ersten Eindruck und möchte daran heute beim amtierenden Meister anknüpfen! Rückkehrer Konstantin Konga (geb. Klein) kann dem schnellen, dynamischen und recht kleingewachsenen Team aus der Bankenstadt heute dagegen nicht helfen.

Kaum weniger schwer gebeutelt wurden die Hessen, die aufgrund von Verdachtsfällen ebenfalls fünf Tage lang nicht trainieren konnten. "Es wirft dich nicht nur fünf Tage zurück, sondern gefühlt zwei bis drei Wochen“, fasste Coach Gleim die Lage gegenüber der FAZ zusammen und schraubt die Erwartungen an den Ligastart drastisch herunter: "Das Wichtigste ist, dass wir gesund in das Spiel gehen und gesund wieder rauskommen. Alles andere, zum Beispiel wie wir spielen, kommt dahinter.“

Apropos Coronavirus und seine Folgen: Die Pandemie hatte zuletzt beide Teams arg im Griff. ALBA musste sich nach sieben Infektionen in Mannschaft und Mitarbeiterstab geschlossen in Quarantäne begeben und kam nach der zweiwöchigen Zwangspause und 17 Tagen ohne Mannschaftstraining wenig überraschend gegen Barcelona heftig unter die Räder (67:104). Die nötige Mindestanzahl von acht einsatzfähigen Spielern können die Haupstädter heute immerhin stellen, der Rest bleibt abzuwarten.

Angesichts des wegen der aktuellen Beschränkungen komplett verschobenen Spielplans haben beide Teams bereits eine Handvoll Partien absolviert. Die Skyliners verabschiedeten sich trotz zweier Siege in drei Spielen noch in der Gruppenphase aus dem BBL-Pokal, und auch Berlin hatte bislang in der EuroLeague einen schweren Stand: Aus fünf Partien steht nur ein Sieg (gegen ZSKA Moskau) zu Buche. Andererseits waren die Gegner der Haupstädter auf internationalem Parkett Schwergewichte wie der FC Barcelona, Anadolu Efes oder auch der FC Bayern - eine genaue Einschätzung der Form für die Liga fällt so enorm schwer.