Casper Ruud zieht ins Halbfinale des Masters-Turnier in Rom ein, gegen Herausforderer Francisco Cerúndolo gewinnt der Norweger in zwei Sätzen mit 7:6 (7:5), 6:4. Das Match war von Beginn an eher von Fehlern der beiden Protagonisten bestimmt als von tollen Aktionen. 75 unforced errors - davon 47 auf Seiten des Argentiniers - stehen nur 45 Winnern (30:15 zu Gunsten Cerúndolos) gegenüber. Das sagt bereits viel über das Match aus. Ruud hatte zahlreiche Brakchancen, nutzte von 14 Stück aber nur drei aus - was schlussendlich aber reichte. Im Halbfinale gegen den dänischen Youngster Holger Rune, der heute Novak Djokovic bezwang, muss also schon eine Leistungssteigerung von Casper Ruud her. Einen schönen restlichen Mittwochabend!

Und dieses Mal verwandelt der Norweger - Game, Set and Match! Einen starken Aufschlag nach innen erreicht Cerúndolo noch, kontrolliert den Ball aber nicht annähernd - und entschieden ist das Match.

Puh, das war knapp. Ruud rückt ans Netz vor, Cerúndolo will ihn mit einem Lob mit enorm hoher Flugkurve überlisten. Doch der gelbe Filzball segelt knapp zu weit hinter die Grundlinie. Zweiter Matchball für den Skandinavier!

Abgewehrt! Ruuds Service ist erneut stark, doch der Return des Argentiniers ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern und erwischt Ruud auf dem falschen Fuß. Einstand.

Ruud serviert gut nach außen, Cerúndolos Return fliegt ganz knapp zu kurz ins Netz. Matchball für den Norweger!

Und der Weltranglisten-31. baut die nächste Rally gut auf, erhöht Schlag um Schlag den Druck. Schließlich erzwingt er mit einer guten Vorhand den Fehler von Ruud. 30 beide.

Cerúndolo stoppt den Ball erneut mit der Vorhand, nun besser. Ruud erläuft den Ball, kann den Ball kurz cross aber nicht am Argentinier vorbeilegen. Der wiederum verkürzt per Rückhand-Passierschlag zum 30:15.

Dann ist der Vorhandstopp von Cerúndolo - im ersten Satz häufig ein gutes Rezept gewesen - zu kurz und landet im Netz. 30:0 für Ruud.

Casper Ruud beginnt dieses möglicherweise entscheidende Service Game aus seiner Sicht genau richtig - mit einem toll platzierten Inside-In-Winner mit viel Effet. 15:0.

Und der serviert jetzt zum Matchgewinn! Zwei Stunden stehen inzwischen auf der Uhr, das ist für nicht mal zwei gespielte Sätze natürlich enorm viel.

Der Argentinier will es erneut mit einem Gewinnschlag inside out probieren, schlägt dieses Mal aber nicht so präzise. Der 25. vermeidbare Vorhandfehler - 5:4 für Ruud!

Zwei von zwölf Breakbällen hat der Norweger erst verwertet, das ist viel zu wenig! Und auch nun muss er sich schnell einem guten Stoppball sowie einem wuchtigen Vorhandwinner von Cerúndolo geschlagen geben.

Inside in setzt der Südamerikaner einen machbaren Vorhandschlag ins Seitenaus. Drei Breakbälle für Ruud! Kann er davon mal einen ausnutzen?

Mal eine sehr variantenreiche Rally. Beide Spieler schicken sich von Seite zu Seite, ehe ein Rückhand-Slice von Cerúndolo zu weit fliegt. Im nächsten Ballwechsel ist ein Stoppball des Argentiniers nicht erfolgreich, Cerúndolo liegt bei eigenem Service mit 0:30 hinten.

Nach gutem Aufschlag rückt Ruud in der nächsten Rally schnell nach vorne, Cerúndolo kann aus der Defensive heraus keinen Zauberschlag auspacken und schlägt den Ball ins Netz. 4:4 nach Spielen, es geht in die Crunchtime dieses potenziell matchentscheidenden Satzes.

Durch einen Returnfehler von Cerúndolo geht Ruud mit 40:0 in Führung, kann das Spiel aber nicht zu Null durchbringen, weil er den Ball inside out ins Seitenaus schießt.

Nachdem das Match zum Ende des ersten Satzes ein besseres Niveau aufweisen konnte, sind aktuell wieder einfache Fehler zu häufig der entscheidende Faktor der Ballwechsel.

Dann kommt es mal zu einer längeren Rally - mit dem besseren Ende für Cerúndolo, der seinen Aufschlag somit hält. Bedanken kann er sich dafür bei Gegenspieler Ruud, der - wie häufig im ersten Satz - mehrere Chancen aufs Break liegen ließ und schließlich im Grundlinienspiel eine Vorhand zu weit zielt.

Aktuell kommt es nicht zu längeren Ballwechseln, Ruud returniert erneut ins Aus.

Der Return ist auch bei den folgenden beiden Punkten bestimmend. Erst forciert Ruud mit dieser den Fehler bei Cerúndolo, dann schickt er den Rückhandreturn erneut ins Aus. Wieder Einstand.

Und auch die zweite Breakchance ist dahin, wieder bei einer cross-Rückhand - dieses Mal aber beim Return.

Den ersten davon vergibt Ruud etwas unnötig. Im cross-Duell ist Ruud eigentlich in guter Ausgangslage, verzieht aber eine Rückhand komplett.

Ruud ist in dieser Phase des Matches der taktisch etwas geschicktere Spieler, verteilt die Bälle gut und erzwingt so häufig Fehler des Argentiniers. So erspielt sich der Skandinavier zwei Breakbälle, 15:40.

Mit einem Servicewinner holt sich der Norweger dann den Vorteil. Mit einer longline-Rückhand guckt Ruud den Gegenüber im folgenden Ballwechsel gut aus, der Argentinier erwischt den Ball gerade noch, bekommt ihn aber nicht über das Netz. 3:3 nach Spielen.

Eine Breakchance für den Herausforderer also. Und die macht Ruud cool mit einem Ass zunichte.

Super Schlag! Ruuds Stoppball ist zu hoch und nicht perfekt platziert. Cerúndolo erläuft den Ball gerade eben noch und setzt ihn mit weitem Ausfallschritt dann mit der Rückhand kurz cross an Ruud vorbei auf die Seitenlinie.

Nun ist es Cerúndolo, der bei 30:15-Führung im Returnspiel die Chance verpasst, sich zwei Breakbälle zu erspielen. Er schießt eine Vorhand in hohem Bogen hinter das Feld.

Der Südamerikaner lässt es im Einstand gar nicht zum Hin und Her kommen, knallt bei Vorteil Auf einen starken Servicewinner nach außen.

Ass Nummer zwei folgt nur kurz später und zischt durch die Mitte. Der nächste unforced error mit der Rückhand folgt aber sogleich, es geht über den Einstand.

Dennoch liegt der Argentinier nun mit 15:30 zurück, ein Punkt nun würde guttun. Und den macht Cerúndolo, schweißt einen cross-Winner mit der Rückhand auf den Sandplatz.

Die Tennisfans in Rom würdigen das erste Ass von Cerúndolo in diesem Match mit einem Applaus.

Aus dem Nichts macht Ruud in diesem Spiel noch einen Doppelfehler, bringt den ersten Aufschlag danach aber wieder gut auf den Court - Servicewinner und der Ausgleich nach Spielen.

Das war schon lange nicht mehr der Fall, Ruud stellt drei schnellen Punktgewinnen auf 40:0 und kann nun ein unbesorgtes Aufschlagspiel eintüten.

Und tatsächlich holt sich Ruud das Break sofort zurück! In einer starken Rally wechseln die Vorteile, Cerúndolo kann mit einem hohen Defensivschlag den Ballwechsel beispielsweise neu aufbauen. Schließlich macht Ruud mit wuchtigen Schlägen aber genug Druck, sodass Cerúndolo den Ball ins Netz knallt.

Dann kehrt ein Fehler von früheren Phasen dieses Matches zurück, Cerúndolo macht einen Doppelfehler. Unter anderem wegen diesem hat Ruud mit einer 40:15-Führung nun zwei Chancen zum Re-Break.

Ganz, ganz starker Returnwinner! Ruud pfeffert einen zweiten Aufschlag von Cerúndolo mit der Vorhand nahezu perfekt longline zurück.

Nummer eins verteidigt Ruud, baut den Ballwechsel dieses Mal stark auf und verkürzt auf 30:40. Doch in der folgenden Rally returniert Cerúndolo stark, kann so auf den Fehler Ruuds warten und hat das Break in der Tasche!

Ruud arbeitet zu Beginn dieses zweiten Satzes auf jeden Fall mit daran. Beim Stand von 15:15 gibt er zwei Punkte mit vermeidbaren Fehlern her - zwei Breakbälle also für Cerúndolo!

Wie schon in den ersten drei Matches liegt Cerúndolo also auch gegen Ruud nach einem Satz zurück. Schafft er heute das Kunststück, einen 0:1-Satzrückstand zum vierten Mal in Serie zum Dreisatzsieg zu drehen?

Cerúndolo zeigt, dass er Vorhandwinner auch drauf hat und jagt den Ball inside out auf den roten Untergrund. Kurz darauf ist ein cross-Schlag von Ruud fehlerhaft und der Argentinier geht nach Spielen in Führung - zum ersten Mal in diesem Match.

Doch die zwei Spielbälle reichen für den Herausforderer zunächst nicht aus. Erst verpasst er mit einem Rückhandfehler longline knapp den hinteren Winkel, dann muss er sich einem Vorhandwinner Ruuds geschlagen geben. Einstand.

Zügig geht es weiter in der Ewigen Stadt. Cerúndolo beginnt den zweiten Durchgang mit seinem Service Game, in dem er schnell auf 40:15 davonziehen kann.

Der erste Satz dieses Viertelfinals beim Rom-Masters geht an den favorisierten Casper Ruud, der gegen Francisco Cerúndolo aber so seine Mühen hatte. Erst im Tiebreak konnte der Norweger den Durchgang für sich entscheiden - 7:6 (7:5). Lange war das Match von vielen Fehlern auf beiden Seiten bestimmt - vor allem Cerúndolo schenkte viele Ballwechsel ganz einfach her (unforced errors 28:18). Dafür war der Argentinier auch der Spieler, der mehr Winner schlug (18:9) - die meisten davon im späteren Verlaufe des ersten Satzes, in dem das Niveau des Duells besser wurde.

Der zweite Satzball sitzt dann! Cerúndolo hat mittig in guter Position stehend eigentlich nicht zu viel Druck auf dem Schläger, schießt die Rückhand aber leichtfertig ins Netz.

Bei Service Cerúndolo kann Ruud den Satzball noch nicht nutzen, legt eine longline-Vorhand gegen den aufgerückten Argentinier knapp neben das Feld.

Zwei Satzbälle für Casper Ruud! Denn Cerúndolo schießt im Grundlinienduell eine Vorhand hinter das Feld.

Auch Cerúndolo begradigt seinen Fehler gleich wieder, kann ein Duell am Netz schließlich mit einem Rückhand-Passierball cross für sich entscheiden. Kurz darauf landet eine Vorhand des Südamerikaners im Netz. 5:4 für Ruud.

Und dann gibt es das Mini-Break gar in Gänze andersherum! Ruud nimmt seinem Kontrahenten beide Aufschläge ab, profitiert auch beim zweiten Ballwechsel von einem Fehler Cerúndolos - dieses Mal gibt der Argentinier dem Ball zu wenig Power mit.

Bestätigt der Argentinier dieses Mini-Break und bringt seine beiden Aufschläge durch, ist er in diesem Tiebreak ganz deutlich im Vorteil. Das passiert aber nicht, er schickt eine Vorhand hinter die Grundlinie.

Cerúndolo lockt Ruud mit einem Vorhandstopp ans Netz, der Schlag läuft gerade gut. Der Norweger erläuft den Ball zwar knapp, kann sich gegen den guten Passierball Cerúndolos dann aber nicht mehr wehren.

Francisco Cerúndolo traut sich nun deutlich mehr zu, packt in dieser Phase deutlich selbstbewusstere und risikoreiche Schläge aus. Dabei springen ein erfolgreicher Schmetterball, aber auch eine zu kurze Vorhand heraus.

In diesem gleicht der Underdog zu Beginn mit einem guten Vorhandstopp die 1:0-Führung von Ruud aus.

Cerúndolo vermeidet es, dass dieses Spiel in den Einstand geht. Nach guter Vorhand kann er einen hohen Defensivschlag Ruuds in den Smashwinner umwandeln. Es geht in den Tiebreak!

Dann hat der Weltranglistenvierte zweimal in Folge ein wenig Pech. Ohne Druck schlägt er zwei Vorhandschüsse ins Aus, einmal seitlich und einmal hinter die Grundlinie. Beide Male fehlt nur wenig.

Mit einem Winner stellt Cerúndolo auf 15:5 gleich, lässt es mit einem vermeidbaren Fehler aber gleich wieder zum Rückstand kommen.

Spielball Nummer zwei geht dann aber an Ruud - nach genau einer Stunde Spielzeit. Auf die wuchtige Vorhand kann Cerúndolo nicht mehr adäquat reagieren und befindet sich mindestens im Tiebreak dieses ersten Satzes.

Ruud erspielt sich mit dem 40:15 zwei Spielbälle. Den ersten wehrt Cerúndolo ab, der nicht nur mit diesem Vorhandschlag seine Winner-Bilanz gerade nach oben schraubt.

Das Match entwickelt sich im römischen Regen aktuell deutlich, das Niveau wird angehoben. Einen starken Stoppball kann Ruud nicht mehr erlaufen, 30:15.

Nun findet Casper Ruud aber die richtige Antwort auf eine erneut starke longline-Rückhand Cerúndolos. Er schießt wuchtig mit der Vorhand ebenfalls longline dagegen - und damit genau gegen die Laufrichtung des Argentiniers. Winner.

Starker Winner! Cerúndolo steht weit in der Rückhandseite, kratzt mit einem longline-Schlag aber perfekt an der Seitenlinie, sodass Ruud keine Chance hat. Die Rückhand, eigentlich nicht seine Stärke, avanciert beim Südamerikaner in dieser Phase zu einem liebgewonnenen Schlag.

Cerúndolo beginnt sein Service Game gut, donnert einen 142 km/h schnellen Rückhandwinner die Linie herunter. Mit der nächsten ordentlichen Rückhand forciert er einen Fehler Ruuds, 30:0.

Bei Spielball Ruud schießt der Argentinier eine inside out anvisierte Vorhand gegen die Netzkante. 5:4 für Ruud, der einen Rückstand nach Breaks erstmal verhindern kann.

Zunächst schicken beide Spieler jedenfalls noch Schläge von der Grundlinie aus ins Netz. Einstand. Nach starkem Vorhandschlag rückt Ruud im nächsten Ballwechsel ans Netz vor und volliert souverän einen Vorhandwinner auf den Sand.

Es fängt an zu regnen. Aus vorerst nur wenig Niederschlag wird schnell mehr, im Publikum werden bereits die Regenschirme ausgepackt. Gibt es gleich die nächste wetterbedingte Unterbrechung dieses Turniers?

Servicewinner von Ruud zum 30:15. Inzwischen gilt für beide, dass sie zu selten freie Punkte erzielen und deshalb auch so lange für ihre Service Games brauchen.

Mal ein starker Ballwechsel von Beiden! Ruud unterbricht ein Rückhandcross-Duell mit wuchtigem Inside-In-Schlag, den Cerúndolo noch klasse erläuft. Gegen den anschließenden Smashwinner kann er dann aber nichts mehr ausrichten.

Von insgesamt sieben Breakchancen nutzte der Skandinavier nur eine aus. Und verdient es aufgrund dieser Ineffizienz deshalb auch, dass Cerúndolo das Break bestätigt - typischerweise mit einem unerzwungenem Rückhandfehler von Ruud.

Dann wird es aber tatsächlich wieder etwas fehlerhafter beim Herausforderer. Zwei Breakbälle gibt es für Ruud, der sich aber auch einfach zu wenig kaltschnäuzig zeigt und beide nicht im Re-Break vollendet.

Zumindest sind die folgenden Aufschläge ordentlich, außerdem ist ein Inside-In-Winner stark platziert.

Nach dem vor wenigen Minuten recht mühelosen Service Game macht Cerúndolo nun gleich zu Beginn wieder einen Doppelfehler - der fünfte des Abends! Schleichen sich nun wieder mehr Servicefehler ein oder ist der Argentinier in dieser Phase stabiler?

Nach Breaks wieder ausgeglichen! Ruud gibt diesen Punkt viel zu einfach her, platziert eine Rückhand klar hinter der Grundlinie. Trotz insgesamt 28:23 Punkten für Ruud und einem Matchverlauf, der klar für den Norweger gesprochen hat, ist nun - zumindest nach Breaks - wieder alles in der Reihe.

Stellt Cerúndolo den Spielverlauf nun ein wenig auf den Kopf? Er profitiert von einem Netzroller seines Gegenspielers und schießt dann einen Rückhand-Passierschlag stark die Linie herunter. Breakball für den Außenseiter.

Der Skandinavier freut sich über einen erfolgreichen "Serve and volley", verwandelt den Rückhandwinner am Netz cross. Dann lässt er zum ersten Mal einen Punkt nach gutem erstem Aufschlag liegen, 30 beide.

Die Winner-Statistik ist mit 5:5 recht ausgeglichen. Doch bei den unforced errors trennt sich die Spreu vom Weizen: Cerúndolo hat 16 vermeidbare Fehler gemacht, Ruud neun. Das zeugt von einer schwachen Leistung des Südamerikaners, aber auch von insgesamt ausbaufähigem Niveau.

Ja. Ruud schickt eine Vorhand ins Netz. Mit einem Grundlinienschlag mit guter Länge verkürzt der Norweger nochmal auf 40:15, wiederholt den Vorhandfehler aber in ähnlicher Weise nochmal. 4:2 nach Spielen.

Mit gutem Auge und viel Gefühl legt der 24-Jährige aus Buenos Aires eine longline-Rückhand an Ruud vorbei, gewinnt auch den zweiten Punkt. Gibt es nun mal ein schnelleres Aufschlagspiel für den Argentinier?

Auch sein nächstes Aufschlagspiel bestreitet Ruud mühelos, lässt dieses mal den ersten Punktverlust zu. Zu 15 gewinnt er das Spiel schließlich. Während Ruud in insgesamt drei Aufschlagspielen bisher nur 13 Services schlagen musste, sind es bei Cerúndolo in nur zwei Service Games schon 28 - so lang haben die beiden Spiele gedauert.

Und dann ist das Break aus norwegischer Sicht geschafft! Nach mehr als zwölf Minuten Spielzeit in diesem Service Game setzt Cerúndolo eine Rückhand nur ins Netz. Auch wenn Ruud aktuell nicht sein bestes Tennis spielt: Die 3:1-Führung ist verdient.

Das war mal ein starker Return! Cerúndolo probiert es nach starkem Aufschlag nach außen mal mit einem "Serve and volley", Ruud kontert das mit einem wuchtigen Rückhandreturn und kann so den Fehler am Netz provozieren.

Vierter Doppelfehler, Einstand. Returnfehler Ruud, wieder Vorteil für den Argentinier. Vermeidbarer Rückhandfehler Cerúndolo, erneut Einstand. Zu viele fehlerhafte Schläge bestimmen aktuell das Geschehen.

Cerúndolo verwandelt den Spielball nicht, er slicet eine Rückhand an die Netzkante. Den nächsten Spielball holt er sich nur Sekunden später, kann endlich mal ein Erfolgserlebnis verbuchen. Einen Rückhandwinner spielt er aus voller Bewegung heraus mit tollem Winkel die Linie herunter, keine Chance für Ruud.

Einen weiteren Breakball lässt Ruud ungenutzt, spielt beim Einstand dann einen Rückhandlob etwas kompliziert cross. Der Ball setzt knapp hinter der Grundlinie auf. Vorteil Auf.

Cerúndolo hat hier enorme Probleme mit seinem Aufschlag, macht den zweiten Doppelfehler in diesem Spiel. Insgesamt bringt er bis dato nur etwa die Hälfte seiner ersten Aufschläge ins Feld. Er kann sich noch glücklich schätzen, dass Ruud aktuell ebenfalls etwas zu fehlerhaft spielt, um das auszunutzen. Einstand.

Ruud lässt eine dicke Chance auf einen weiteren Breakball liegen, als er einen potenziellen Vorhandwinner zu genau an die Seitenlinie setzen möchte und diese knapp verfehlt. 30 beide.

Ruud trifft den Ball mit der Rückhand gar nicht, der gelbe Filzball landete auf der Seitenlinie und sprang nicht besonders gut auf. Der Doppelfehler Cerúndolos stellt den 15:15-Ausgleich her.

Ruud hat hier bei eigenem Aufschlag noch gar keine Probleme. Erst stoppt er den Ball mit einem Vorhandvolley am Netz stark, dann erzwingt er zwei Fehler des Argentiniers. Der nächste Rückhandreturn Cerúndolos fliegt ins Seitenaus. Acht von acht Punkten bei eigenem Aufschlag, Ruud gewinnt auch Service Game Nummer zwei zu Null.

Cerúndolo erarbeitet sich dank eines vermeidbaren Fehlers von Ruud den Spielball, kann diesen mit einem Servicewinner gleich ausnutzen. Nach langem Kampf kann er sein erstes Aufschlagspiel doch noch für sich entscheiden.

Auf einen Doppelfehler antwortet Cerúndolo mit genau dem gleichen Spiel nochmal, lässt auf den returnierten Aufschlag einen Vorhandwinner folgen - dieses Mal inside out.

Cool abgewehrt! Der Südamerikaner serviert nach außen und lässt Ruud nach dessen Return mit einem stark platzierten Inside-In-Winner keine Chance.

Ruud verzieht einen Schlag im Rückhandcross-Duell deutlich neben das Feld, gleiches passiert Cerúndolo bei einer Vorhand inside out. Gleich der Breakball für Ruud.

Cerúndolo findet noch nicht die Länge in seinen eigentlich starken Vorhandschlägen. Zwei davon setzt er hinter die Grundlinie, immerhin folgt ein Returnfehler seines Gegenübers. 30:15.

In der zweiten Rally beklatscht das Publikum den ersten Winner von Casper Ruud, longline zieht er eine Vorhand stark ins Feld. Ein unforced error Cerúndolos und das erste Ass folgen und sorgen für ein lockeres Auftaktspiel zu Null aus Sicht des Norwegers.

Der Norweger hat den Münzwurf gewonnen und sich entschieden, selbst zuerst zu servieren. Der erste Punkt geht nach einer zu langen Vorhand Cerúndolos unspektakulär an Ruud.

Im Center Court der Ewigen Stadt ist alles angerichtet. Die Wolken hängen zwar dunkel und verhangen über Rom, aktuell regnet es aber nicht. Also kann es losgehen!

Allzu stark verwundern dürfte die Head-to-Head-Bilanz sowie das erfolgreiche Abschneiden Cerúndolos gegen Sinner aber gar nicht. Denn von elf Matches gegen Top-Ten-Spieler hat der Argentinier starke fünf gewonnen, auf Sand ist die Bilanz gar deutlich positiv - 4:1. Folgt heute der nächste Favoritensturz?

Dreimal sind sich die heutigen beiden Kontrahenten auf der ATP Tour begegnet, alle Duelle waren in den Jahren 2022 und 2023. Insgesamt führt Cerúndolo tatsächlich mit 2:1. Nach jeweils einem Sieg auf beiden Seiten im vergangenen Jahr lag das letzte Duell nicht mal einen Monat zurück. Beim ATP-500-Turnier in Barcelona hatte der Außenseiter im Achtelfinale die Oberhand, schied aber eine Runde später selbst aus. Ein gutes Gefühl dürfte Cerúndolo dieser Sieg aber allemal geben.

Gleichzeitig darf Casper Ruud seinen heutigen Gegner natürlich nicht unterschätzen, war er dieses Jahr doch bereits mehrfach nominell klar schwächeren Spielern unterlegen. Und mit Cerúndolo kommt ja auch keinesfalls Laufkundschaft, der Argentinier ist aktuell die Nummer 31 der Weltrangliste. Auf dem bisherigen Turnierweg in Rom hat der 24-Jährige vor allem Moral bewiesen. In allen drei Matches gegen Jannik Sinner, Grégoire Barrère und Yibing Wu musste Cerúndolo zunächst den Satzrückstand hinnehmen und drehte das Match in den folgenden beiden Sätzen jeweils zu seinen Gunsten. Bedeutet aber auch: In den jeweils drei Matches stand der Argentinier bislang schon mehr als zwei Stunden länger auf dem Tennisfeld als Casper Ruud.

Angesichts des noch durchwachsenen Kalenderjahres 2023 hat Casper Ruud in Rom bis dato das notwendige Quäntchen Glück, das der Norweger für einen Brustlöser vielleicht nötig hat. Alexander Bublik in der zweiten Runde war bisher der nominell schwierigste Gegner, ist auf der Weltrangliste auf Platz 49 platziert. Laslo Djere und Arthur Rinderknech komplettieren den machbaren Turnierweg Ruuds. Statt Jannik Sinner wartet nun sein Bezwinger Cerúndolo, auch das ist ein machbarer Viertelfinalgegner.

Übrigens hat Jeļena Ostapenko ihr Duell gegen Paula Badosa inzwischen mit 6:2, 4:6, 6:3 für sich entschieden und damit den Platz bereits freigemacht für das zweite Männer-Viertelfinale. Etwa gegen 19:30 Uhr soll das Match dann beginnen.

2023 ist noch nicht das erfolgreiche Jahr, das Casper Ruud sich erwünscht hat. Nach dem überraschend starken vergangenen Jahr hat der Norweger die Leistung nicht ins neue Jahr übertragen können. Zwar feierte Ruud in Estoril seinen immerhin zehnten Titel auf ATP-Ebene (allesamt ATP 250), enttäuschte bei den größeren Turnieren aber eher. Bei den Australian Open kam Ruud nicht über die zweite Runde hinaus, genauso beim vergangenen Masters in Madrid. Auch bei den Turnieren der ATP1000-Kategorie in Indian Wells und Miami war das Vergnügen in Runde drei früh vorbei. In Monte Carlo ging es am weitesten - ins Achtelfinale.

Einen guten Abend und herzlich willkommen zum zweiten Viertelfinale des Masters-Turnier in Rom! Der favorisierte Casper Ruud wird auf dem Center Court mit dem Argentinier Francisco Cerúndolo Vorlieb nehmen müssen. Da sich Paula Badosa und Jeļena Ostapenko im dritten Viertelfinale des Frauen-Turniers noch im dritten Satz befinden, wird Ruuds Match wohl nicht ganz pünktlich um 19 Uhr starten.