Für Kamilla Rakhimova sind die French Open für dieses Jahr beendet. Dagegen steht Aryna Sabalenka in Roland Garros erstmals im Achtelfinale der Einzelkonkurrenz. Dort wird es die Belarussin mit der US-Amerikanerin Sloane Stephens oder Yulia Putintseva aus Kasachstan zu tun bekommen. Von dieser Stelle soll es das gewesen sein. Vielen Dank für das Interesse und bis bald!

Nach etwas mehr als einer Stunde hat Aryna Sabalenka ihre Drittrundenaufgabe gelöst und Kamilla Rakhimova mit 6:2 und 6:2 aus dem Weg geräumt. Dabei bestimmte die Favoritin allein über Wohl und Wehe. Über weite Strecken hatte die 25-Jährige ihre Fehlerquote im Griff und gab mit ihrem druckvollen Spiel den Ton an. Dieser Wucht war die Kontrahentin allzu oft nicht gewachsen. Rakhimova hätte schon an ihrem Leistungslimit spielen müssen, um etwas ausrichten zu können. Gute Ansätze hat die Außenseiterin gezeigt, blieb insgesamt aber chancenlos.

Ihre zweite Chance nutzt Sabalenka, weil in einem kurzen Ballwechsel eine Vorhand von Rakhimova zu lang gerät.

Bei einer Rückhand der Australian-Open-Siegerin entfaltet die Schwerkraft zu spät ihre Wirkung. Ein Matchball ist futsch.

Wenig später lädt Sabalenka zum Rückhandreturn durch - wieder longline. Drei Matchbälle!

Inzwischen steht die Weißrussin bei 26 Winnern - Rakhimova bei neun. Die Russin leistet sich dann noch ihren sechsten Doppelfehler. 0:30!

Nun steht Rakhimova mit dem Rücken zur Wand, muss gegen den Matchverlust servieren. Und der erste Punkt geht gleich weg. Sabalenka wuchtet eine Vorhand die Linie runter.

So entwickelt sich hier das mit Abstand längste Spiel dieses Matches. Dann fabriziert die Weltranglistenzweite ihr sechstes Ass. Und mit einem Rückhand-Winner die Linie runter kommt Sabalenka doch durch, stellt auf 5:2.

Noch bekommt Sabalenka das Spiel nicht zu, vergibt ihren dritten Spielball mit einer Vorhand, die viel zu spät Bodenkontakt erlangt.

Dann macht es die Belarussin wieder mit Wucht und einer Rückhand longline. Doch die Netzangriffe funktionieren gerade nicht. Erneut bleibt ein Rückhandball hängen.

Sabalenka macht keine Gefangenen, produziert mit einem zweiten Aufschlag ein 177 Stundenkilometer schnelles Ass und macht die Breakchance zunichte. Alle Achtung!

Auf dem Weg nach vorn bleibt Sabalenka mit dem Rückhand-Slice an der Netzkante hängen und bietet tatsächlich einen Breakball an.

Danach möchte es Sabalenka mal mit Gefühl versuchen. Ihr Rückhandstopp schafft es deutlich nicht übers Netz. Somit muss die Favoritin erstmals überhaupt heute über Einstand gehen.

Rakhimova hält noch einmal dagegen, spielt ihre Vorhand gegen die Laufrichtung der Gegnerin und wehrt einen Spielball ab.

Über gute Aufschläge bereitet sich Sabalenka das Feld, punktet erst mit der Vorhand und nun mit einer Rückhand longline.

Die zweite Chance, das Spiel zumachen zu können, nutzt Rakhimova, profitiert von einem Returnfehler der Konkurrentin und verkürzt auf 2:4.

Locker lässt die Favoritin nicht, geht beim Vorhandreturn gleich wieder drauf und zwingt die Widersacherin über Einstand.

Inzwischen ist Rakhimova bei fünf Doppelfehlern angekommen, hat danach aber Glück, dass Sabalenka ihren Vorhandreturn verschlägt.

Return-Winner beherrscht auch Sabalenka - jetzt eindrucksvoll mit der Rückhand demonstriert. Kurz darauf glänzt Rakhimova mit Ballgefühl und einem Rückhandstopp.

Jetzt trifft Rakhimova mal wieder einen Return mit der Vorhand perfekt, hält sich mit diesem Gewinnschlag aber nur vorübergehend in diesem Spiel, denn ihren zweiten Spielball nutzt Sabalenka im Anschluss und erhöht auf 4:1.

Auch spielerisches Vermögen ist bei Sabalenka vorhanden, das ist nicht nur Urgewalt, mit der die Belarussin zu Werke geht. Ein Bespiel dafür ist dieser Vorhand-Winner.

Nun steht Rakhimova beim Return auf verlorenem Posten, bekommt die Filzkugel einfach nicht zurück übers Netz. 0:30!

Dann liegen drei Spielbälle bereit und Rakhimova leistet sich ihren vierten Doppelfehler des Tages. Danach trifft die Russin in einem Ballwechsel die Linie genau hinten im Eck und holt sich ihr erstes Spiel in diesem Durchgang.

Anschließend bereitet sich die Russin über einen guten ersten Aufschlag den Rückhand-Winner vor. Der zischt präzise die Linie entlang.

Rakhimova erläuft einen schwachen Stopp, den Sabalenka eher aus der Not heraus spielt, und schiebt die Vorhand die Linie runter.

Ein Ass zum Abschluss. Erstmals heute braust Sabalenka zu Null durch ein Aufschlagspiel, stellt somit auf 3:0 und ist wohl kaum noch zu stoppen.

Dann gelinkt Rakhimova mal ein feiner Rückhandreturn longline. Da streckt sich Sabalenka hin, spielt ihre Vorhand kurz cross und unerreichbar.

Ihre zweite Chance nutzt Sabalenka, die da aber mal selbst unter Druck gerät, viel laufen muss, letztlich aber den Stopp erreicht. Der missglückte Lob-Versuch von Rakhimova bedeutet dann das Break.

In dieser Phase ist ist Rakhimova der Wucht der Gegnerin nicht gewachsen. Mit einer Vorhand inside-out organisiert sich Sabalenka zwei Breakbälle.

Am Ende geht Sabalenka mit einem Smash zu Werke, schlägt den aber nicht sonderlich gezielt und hat Glück, dass der noch an der Linie dran ist. So legt die 25-Jährige auch in diesem Satz vor.

Und dann rollt Sabalenka mal wieder förmlich über ihre Kontrahentin hinweg. Welch eine Dynamik - jetzt auch gepaart mit Genauigkeit. Dagegen ist kein Kraut gewachsen.

Mitunter will Sabalenka zu viel und mit Gewalt möglichst schnell den Punkt machen. Manchmal wäre etwas mehr Geduld hilfreich.

Erneut ist es nun an Sabalenka, den Satz servierenderweise zu eröffnen. Der erste Punkt ist schnell zur Hand. Dann lässt die Australian-Open-Siegerin ihr drittes Ass folgen.

Aryna Sabalenka wird ihrer Favoritenrolle absolut gerecht. Die Weltranglistenzweite bestimmt hier, was auf dem Platz geschieht, tat das anfangs mit zu vielen Fehlern. So blieb Kamilla Rakhimova eine Zeit lang gut im Match. Doch als Sabalenka mehr Sicherheit fand, ging zugleich ihrer Konkurrentin die Stabilität verloren. So unterliefen nun der Russin zu viele Fehler, was zu diesem recht deutlichen Satzergebnis führte.

Den damit errungenen zweiten Satzball nutzt Sabalenka, tritt unwiderstehlich druckvoll auf und wuchtet ihre Rückhand unerreichbar ins Feld der Gegnerin.

Beim Vorhandreturn steht Sabalenka schlecht zum Ball und vergibt die Chance. Doch natürlich steckt die 25-Jährige nicht auf, sucht den Weg ans Netz und schließt mit dem hohen Rückhandvolley ab.

Rakhimova baut den Ballwechsel gut auf, steht weit im Feld und prügelt ihre Vorhand ohne Not ins Spielhindernis. Der nächste leichte Punktverlust bedeutet Breakball und zugleich Satzball für Sabalenka.

Inzwischen erlaubt sich Rakhimova doch zu viele Fehler, um gegen eine Topspielerin bestehen zu können. Das ist bereits der dritte Doppelfehler. So leicht darf sie die Punkte nicht herschenken.

Somit muss Rakhimova nun gegen den Satzverlust servieren. Der Russin reicht hier schon der platzierte Angriffsball auf die Seitenlinie. Ihr Nachrücken ist da gar nicht mehr nötig, weil Sabalenkas Notschlag im Aus landet.

Umso härter wirkt der folgende Aufschlag. Da gibt es für Rakhimova nicht viel zu returnieren. Mit diesem unproblematischen Spielgewinn enteilt Sabalenka auf 5:2.

Sabalenka schießt scharf. Ihr zweites Ass des Matches bringt drei Spielbälle. Den ersten verschenkt die Belarussin mit einem schwachen und zu kurz geratenen Stopp.

Im Anschluss versemmelt Rakhimova ohne Not eine Vorhand und gibt erstmals ihr Service ab. Break für Sabalenka! Ist der Weg damit schon geebnet?

Das sorgt natürlich für etwas Verunsicherung bei der Russin. Und Sabalenka legt gefühlt noch einen Zahn zu, organisiert sich mit ihrer Wucht den Breakball.

Rakhimova erlaubt sich jetzt ihren ersten Doppelfehler. 15 beide! Bisher hatte die Außenseiterin bei den eigenen Aufschlagspielen überhaupt keine Mühe. Doch was ist jetzt los? Noch ein Doppelfehler!

Danach ist Sabalenka zur Stelle, punktet druckvoll mit der Rückhand und zieht das Spiel nach 0:30 doch noch auf ihre Seite.

Jetzt hetzt Rakhimova nach einem Not-Stopp der Konkurrentin. Da kommt die Russin hin, schiebt die Vorhand die Linie runter. Doch statt Breakball gibt es wegen einer Netzberührung Spielball für Sabalenka.

Doch wann immer Sabalenka ihre Wucht zur Geltung bringt, die Fehler unterlässt, da kommt Rakhimova schnell an ihre Grenzen.

So fasst Rakhimova allmählich mehr Mut und produziert plötzlich Gewinnschläge - erst mit der Vorhand und dann mit einem Rückhandreturn.

Von den Patzern der Favoritin profitiert natürlich deren Widersacherin. Und als Sabalenka einen Rückhandretrurn in die Maschen wuchtet, kommt Rakhimova tatsächlich zu Null durch und gleichet erneut aus.

Jetzt erlaubt sich Sabalenka wieder vermehrt Fehler - zwei völlig ohne Not. Inzwischen sind das bereits sieben unerzwungene Fehler der Weißrussin.

Nochmals muss Sabalenka über den Zweiten gehen. Doch Rakhimova kommt nur kurz in den Ballwechsel, verzieht recht leichtfertig eine Vorhand. So bringt die Australian-Open-Siegerin ihr Service abermals durch.

Erneut liegen zwei Spielbälle bereit, doch dann leistet sich die Nummer 2 der Welt den ersten Doppelfehler in diesem Match.

Naturgemäß unterlaufen Sabalenka bei diesem aggressiven und risikoreichen Spiel Fehler - aktuell noch ein paar zu viel. Bei eigenem Aufschlag scheint es jetzt allmählich besser zu funktionieren.

Unter gewaltigem Druck spielt Rakhimova einen Not-Ball mit der Rückhand. Dieser plumpst kurz hinter dem Netz zu Boden - ein glücklicher Punkt. Kurz darauf hat die Russin das Spiel zum 1:1 auch schon im Sack.

Sabalenka möchte einen zweiten Aufschlag der Gegnerin attackieren, trifft den Vorhandreturn eigentlich gut. Doch es fehlen seitlich ein paar Zentimeter.

Auch als Rückschlägerin versucht Sabalenka sogleich, Dominanz auszustrahlen. Da ist viel Druck dahinter, die 25-Jährige punktet erneut mit der Vorhand.

Mit ihrem ersten Ass verschafft sich Sabalenka zwei Spielbälle. Danach gibt es mal so etwas wie einen Ballwechsel, den Rakhimova mit einem Rückhandfehler beendet. Die Favoritin geht in Führung.

Jetzt eröffnet Sabalenka das allererste Aufeinandertreffen dieser beiden Spielerinnen. Der erste Aufschlag kommt nach außen, die Belarussin schickt gleich den ersten Vorhand-Winner hinterher.

In diesem Moment betreten unsere Protagonistinnen den Court Phlippe-Chatrier. Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zur Wahl am Netz. Die Münze fällt zugunsten der Weißrussin, die sich für Aufschlag entscheidet.

Das bisher beste Major-Ergebnis ihrer Karriere stammt von den US Open 2021. Damals stand die Rechtshänderin schon einmal in der dritten Runde. Bei allen Grand-Slam-Turnieren zusammen befindet sich Rakhimova erst zum sechsten Mal im Hauptfeld. Das gelang ihr kürzlich auch erstmals bei einem 1.000er. In Rom war dann bereits in der ersten Runde Schluss. In Roland Garros ist die Russin zum dritten Mal Teil des Hauptfeldes, erreichte beim Debüt 2020 die zweite Runde, scheiterte im Jahr darauf in der Qualifikation und durfte vor zwölf Monaten nur ein Match bestreiten. In dieser Woche setzte sich Rakhimova gegen die Tschechin Sára Bejlek und die Polin Magdalena Fręch glatt in zwei Sätzen durch, schied aber im Doppel an der Seite der Kasachin Yulia Putintseva gleich in der ersten Runde aus.

Und mal wieder geht es dann doch ganz schnell. Jessica Pegula scheitert beim Versuch, gegen den Matchverlust zu servieren. Somit zieht Elise Mertens mit 6:1 und 6:3 ins Achtelfinale ein. Folglich ist der Platz in Kürze für unser Match frei.

Auf dem Court Philippe-Chatrier duellieren sich derzeit noch Elise Mertens und Jessica Pegula. In der Endphase des zweiten Durchgangs geht es darum, ob hier noch ein Entscheidungssatz herhalten muss. Daher verschiebt sich das nachfolgende Programm – zumindest bis 13:45 Uhr.

Wo wir gerade beim Doppel waren, mit einer Partnerin an ihrer Seite konnte Rakhimova bislang deutlich mehr bewegen. Zusammen mit drei unterschiedlichen Spielerinnen bestritt sie auf der WTA-Tour bereits fünf Endspiele und gewann 2021 zwei Turniere. Im Einzel war die Russin noch in diesem Jahr bei einem ITF-Turnier am Start und gewann bei den Guanajuato Open im mexikanischen Irapuato ihren achten ITF-Titel seit 2019. Dennoch wusste die 21-Jährige im weiteren Saisonverlauf auch auf höherer Ebene sporadisch zu gefallen, stand beim 250er von Bogotá im Halbfinale und beim 125er in Paris im Viertelfinale. Zuletzt in Rabat war es das Achtelfinale.

Bei den anderen Major-Turnieren erwies sich Sabalenka als deutlich erfolgreicher, stand in Wimbledon und bei den US Open bereits im Halbfinale und gewann im Januar bei den Australian Open ihren ersten Grand-Slam-Titel als Einzelspielerin. Derlei Meriten errang sie zuvor nur im Doppel an der Seite von Elise Mertens (US Open 2019, Australian Open 2021). In dieser Saison siegte die Belarussin zudem beim 500er von Adelaide und beim Masters von Madrid. Letzteres bedeutete ihr 23. Endspiel auf der Tour und den 13. Karriereeinzeltitel – den zweiten auf Sand. Darüber hinaus erreichte sie in Indian Wells und Stuttgart jeweils das Finale.

Sabalenka nahm 2017 einen ersten Anlauf in Roland Garros und scheiterte in der ersten Qualifikationsrunde. Seit dem Jahr darauf stand die Rechtshänderin immer im Hauptfeld, kam aber nie über die dritte Runde hinaus. Heute soll der erstmalige Einzug ins Achtelfinale gelingen. Auf ihrem bisherigen Weg schaltete die 25-Jährige die Ukrainerin Marta Kostyuk und die belarussische Landsfrau Iryna Shymanovich jeweils in zwei Sätzen aus.

Unsere beiden Konkurrentinnen standen in der Weltrangliste nie höher. Rakhimova ist die Nummer 82, Sabalenka die 2. Letztgenannte besitzt in der kommenden Woche die Chance, erstmals den Tennisthron zu erklimmen, was ihr im Doppel schon vergönnt war. Spitzenreiterin Iga Świątek hat als Titelverteidigerin eine Menge Punkte zu verteidigen. Und anhängig vom Abschneiden der beiden könnte es in der Tat zu einem Wechsel kommen. Im Liveranking ist die Weißrussin bereits vorbei, das allerdings ist erst einmal nur eine Momentaufnahme.

Herzlich willkommen zum sechsten Tag der French Open! In Roland Garros stecken wir mitten in der dritten Runde der Einzelkonkurrenzen. Dabei kommt es bei den Frauen gegen 13:15 Uhr zum Duell zwischen Kamilla Rakhimova und Aryna Sabalenka.