Fazit:
Spitzenreiter gegen Schlusslicht - auf dem Papier eine klare Sache, auf dem Spielfeld letztlich auch. Zwar ging Bietigheim dank eines schwungvollen Starts in den Mittelabschnitt verdient in Führung, München blieb der eigenen Spielweise jedoch treu, behielt die Ruhe und belohnte sich noch im zweiten Abschnitt. Austin Ortega schnürte einen Doppelpack, Patrick Hager war zum ersten Mal in dieser Saison an drei Toren beteiligt. An der Tabellenlage ändert sich mit diesem Resultat natürlich nichts.

Beeindruckend ist, mit welcher Souveränität die Münchner ihren Stiefel auch nach Rückstand noch heruntergespielt haben. Das ist das Selbstvertrauen eines Spitzenreiters.

Tor für EHC München, 2:5 durch Austin Ortega
Der Deckel ist drauf! Yasin Ehliz spielt einen tollen Steckpass durch die Mitte in den Lauf von Austin Ortega, der frei vor Sami Aittokallio die Ruhe behält und den Doppelpack schnürt!

Maximilian Kastner mit der Chance auf die endgültige Entscheidung, er legt die Scheibe im Dribbling aber knapp links vorbei!

Da wäre im Münchner Wechsel mal etwas Platz für die Steelers, der Pass geht allerdings völlig daneben und die Chance ist dahin.

Tor für Bietigheim Steelers, 2:4 durch Chase Berger
Und tatsächlich, vier Sekunden Powerplay reichen den Hausherren für einen kleinen Funken Hoffnung! Der Bully-Abpraller landet am linken Eck, wo Chase Berger den Schläger in die Luft hält!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Maksymilian Szuber (EHC München)
Der Puck ist längst weg, da stochert Maksymilian Szuber noch einmal nach.

Jetzt wird es für die Steelers natürlich ganz schwierig. Dabei waren sie eigentlich nah am Anschlusstreffer dran!

Tor für EHC München, 1:4 durch Patrick Hager
Da muss man kein Prophet sein, um deuten zu können, dass dieses Tor gegeben wird. Der stramme Schuss von Patrick Hager schlägt klar und deutlich hinter der Linie im Winkeleck ein. Die dritte Torbeteiligung für den gebürtigen Stuttgarter!

4:1 für die Red Bulls! Oder doch nicht? Die Unparteiischen schauen sich die Szene noch einmal an.

Michael Keränen probiert es im Alleingang, bleibt jedoch am Verteidiger hängen. Nichtsdestotrotz: Das Schlusslicht kann durchaus Eishockey spielen!

Noch ist der Auswärtssieg heute jedoch nicht in trockenen Tüchern! Bietigheim kontert mit Zwei-gegen-Eins, Teemu Lepaus bleibt am langen Eck gerade noch an der Stockhand von Mathias Niederberger hängen!

Sechs Auswärtssiege in Folge haben die Münchner zuletzt aneinandergereiht, heute wäre es bereits der siebte. Kommende Woche stehen in Schwenningen und Augsburg noch zwei weitere Auswärtspartien an.

Und plötzlich taucht Daniel Weiß frei vor dem Kasten auf, scheitert allerdings im letzten Moment an Mathias Niederberger! Der Nationalgoalie ist zur Stelle, wenn es die Situation erfordert.

Der EHC München bleibt weiter am Drücker, scheint noch etwas für das Torverhältnis tun zu wollen.

Im Parallelspiel führen die Eisbären mittlerweile übrigens mit 3:2 in Augsburg.

In der EgeTrans Arena ist es plötzlich richtig still. Der frühe Gegentreffer ist natürlich ein Stimmungsdämpfer.

Tor für EHC München, 1:3 durch Trevor Parkes
Das ging schnell! Yasin Ehliz prescht von rechts auf den Kasten zu. Anstatt selbst abzuziehen, legt er die Scheibe auf die Vorhand von Trevor Parkes, der via Innenpfosten trifft!

Das Schlussdrittel läuft! Zur Erinnerung: Die Gäste befinden sich noch fast zwei Minuten in Überzahl.

Drittelfazit:
Die Steelers legten einen deutlich mutigeren Start in den Mittelabschnitt hin und gingen verdient in Führung. Mit relativ geringem Aufwind konnte der Spitzenreiter aus München die Partie jedoch drehen, Patrick Hager hatte mit einem Assist und einem Tor erheblichen Anteil. Nach der Drittelpause dürfen die Oberbayern noch fast zwei Minuten in Überzahl antreten.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Guillaume Naud (Bietigheim Steelers)
Klarer Hoher Stock. Warum die Heimfans angesichts des gehobenen Strafarms pfeifen, ist nicht ersichtlich.

Die Hausherren überstehen die Unterzahl, haben das Momentum aber längst nicht mehr auf ihrer Seite.

Nun nimmt Ortega die Scheibe aus der Luft, scheitert aber an Sami Aittokallio. Die Steelers können immer noch nicht wechseln.

Der Pass auf Austin Ortega gerät deutlich zu scharf, sonst wäre das womöglich der dritte Treffer gewesen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Constantin Braun (Bietigheim Steelers)
Dann noch eine Strafe gegen Constantin Braun wegen Behinderung, die schlechten Neuigkeiten für die Steelers reißen nicht ab.

Ohne großen Aufwand liegt der EHC München plötzlich beim Schlusslicht in Führung.

Tor für EHC München, 1:2 durch Patrick Hager
Eben trat er noch als Vorbereiter in Erscheinung, nun trifft er selbst. Und wie! Den Kastner-Querpass in die Spitze kann er noch annehmen, legt sich den Puck sich von der Rück- auf die Vorhand und knallt ihn unter die Latte!

Ortega steht damit bei Torbeteiligungen in den letzten fünf Spielen. Auf den Kalifornier ist Verlass.

Tor für EHC München, 1:1 durch Austin Ortega
Relativ aus dem Nichts der Ausgleich! Patrick Hager bringt die Scheibe aus der Drehung von hinter dem Tor in den Slot. Dort steht Austin Ortega viel zu frei und kann sich das Eck noch aussuchen.

Dann noch eine gelungene Klärungsaktion, die Hausherren sind wieder komplett.

Chase Berger macht die Scheibe an der Bande fest und nimmt den Steelers damit wertvolle Sekunden von der Uhr.

Die Steelers liegen vorne, die Augsburger Panther gegen die Eisbären ebenfalls - es brennt unter dem Baum, und das kurz vor Weihnachten!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Mathew Maione (Bietigheim Steelers)
Nun müssen die Steelers allerdings in Unterzahl ran. Mathew Maione geht gegen Frederik Tiffels unfair zu Werke.

Ein Trainerwechsel kann ja immer neuen Schwung freisetzen. Vielleicht tut es Guillaume Naud ganz gut, nicht mehr dem Druck ausgesetzt zu sein, Sohn des Coaches zu sein.

Tor für Bietigheim Steelers, 1:0 durch Guillaume Naud
Es hatte sich angedeutet! Daniel Weiß legt für Guillaume Naud quer, der Mathias Niederberger aus dem Rückraum auf der Fanghandseite überwindet. Erstes Saisontor für den ehemaligen Trainersohn!

Zwei-gegen-Eins-Situation für die Steelers, doch Alexander Preibisch jagt das Spielgerät aus halblinker Position knapp am Kasten vorbei!

München ist wieder um Puckbesitz bemüht, agiert aber längst nicht mehr so souverän wie im ersten Durchgang. Gerade verliert Konrad Abeltshauser die Scheibe.

Die nächste Gelegenheit: Constantin Braun hält von halblinks drauf, Mathias Niederberger hält jedoch die Brust raus!

Die Steelers sagen per Forecheck mal Hallo. Guillaume Naud wird im Slot gerade noch geblockt!

Der Mittelabschnitt läuft! 14 Sekunden sind gespielt, da muss Sami Aittokallio den Puck schon wieder unter sich begraben. Patrick Hager hat das Spielgerät nicht richtig getroffen.

Drittelfazit:
Magerkost im Ellental! Obwohl die Steelers ein eigenes Powerplay verbuchten, hatten die Gäste aus München insgesamt deutlich mehr Spielanteile. Von 10:2 Abschlüssen blieben die meisten aber ungefährlich. Für den Mittelabschnitt müssen sich die Don Jackson-Schützlinge gegen am eigenen Kasten dicht gestaffelte Hausherren etwas einfallen lassen.

Weiterhin powerplayähnliche Szenen, doch es fehlt die letzte Konsequenz. Der DeSousa-Schuss von der blauen Linie wird nicht mehr entscheidend abgefälscht.

Frederik Tiffels zieht von halbrechts ab, allerdings genau auf den Torhüter. Sami Aittokallio hält die Scheibe fest.

Weiter deutlich mehr Puckbesitz für die Oberbayern. Allein, die klaren Gelegenheiten fehlen.

Wieder schaltet sich Abeltshauser vorne ein. Die Münchner setzen sich powerplayartig im gegnerischen Drittel fest, obwohl kein Spieler der Hausherren hinausgestellt ist.

Links hat Konrad Abeltshauser allen Platz der Welt. Sein scharfes Zuspiel vor den Kasten verpasst nur knapp einen Abnehmer.

Immerhin taucht Teemu Lepaus noch am linken Eck auf, da ist aber alles zugestellt.

Ein schwungvolles Powerplay sieht anders aus. Zumindest ist es eher ein Armutszeugnis, wenn man die Scheibe einfach nur tief spielt.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Justin Schütz (EHC München)
Bandencheck, die Entscheidung geht vollkommen in Ordnung.

Einen weiten Puck in die gegnerische Hälfte kann Mathias Niederberger nur nach vorne abwehren. Auf sowas spekulieren die Steelers natürlich.

Toller Steckpass durch die Mitte, Ben Street bleibt mit dem One-timer aber an Sami Aittokallio hängen.

Die notgedrungene Rettungsaktion rührt auch daher, dass München spielerisch zulegt.

Das sieht man im modernen Eishockey auch selten: Ein Spieler der Hausherren hievt die Scheibe einfach nur aus der Luft an die gegenüberliegende Bande, um die Wechsel zu ermöglichen.

Die Steelers legen einen durchaus ansehnlichen Start hin. Michael Keränen scheint aus spitzem Winkel noch den Pfosten mitzunehmen.

Besonders viel los ist in weiten Teilen der Halle nicht, viele scheinen sich tatsächlich noch das spektakuläre Fußball-WM-Finale angeschaut zu haben. Einzig der Bietigheimer Fanblock hinter dem eigenen Kasten ist voll.

Und los! In der EgeTrans Arena rollt der Puck.

Die Starting Six: Kein Messi, kein Mbappé, sondern Sami Aittokallio, Max Renner, Constantin Braun, Chris Wilkie, Michael Keränen und Chase Berger für die Steelers und Mathias Niederberger, Konrad Abeltshauser, Zach Redmond, Chris DeSousa, Maximilian Kastner und Patrick Hager für die Münchner.

An ihr letztes Heimspiel gegen den EHC München werden sich die Steelers nur schmerzlich erinnern - mit 1:9 gingen sie in ihrer eigenen Arena unter. Die drei letzten Aufeinandertreffen konnten die Roten Bullen allesamt für sich entscheiden.

Pekka Kangasalusta heißt der neue Mann an der Bietigheimer Seitenlinie. Am Freitag konnte er mit dem 3:0 in Iserlohn seinen ersten Sieg einfahren und den Steelers damit neue Hoffnung im Abstiegskampf verschaffen. Sami Aittokallio wird über das Shutout ebenfalls nicht unglücklich gewesen sein.